An der FAU gibt es viele verschiedene Datenverarbeitungssysteme, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden. So gibt es zum Beispiel ein Verwaltungssystem für das Gebäudemanagement, ein anderes für die Finanzdaten und eines für Organisationsstrukturdaten. Soll beispielsweise einem Raum eine Organisationseinheit zugewiesen werden, muss das Gebäudemanagementsystem Zugriff auf die Organisationseinheiten erhalten.
Nun stellt sich die Frage, woher diese Systeme ihre Daten erhalten. Eine Möglichkeit wäre, die Datenhaltung und -pflege in beiden Systemen getrennt voneinander vorzunehmen, was jedoch den Nachteil hätte, dass die Datenbestände schnell auseinander laufen würden. Zielführender ist es, wenn die relevanten Daten in den jeweils datenführenden Fachverfahren gepflegt und nur Daten an andere Systeme übermittelt werden, die ebendort benötigt werden.
An dieser Stelle setzt die Datenintegrationsplattform (DIP) an. Sie soll die Daten aus Quellsystemen in bestimmten Intervallen in eine eigene Datenhaltung überführen, konsolidieren, aufbereiten und historisieren. Ein Zielsystem, das eine Teilmenge dieser Daten für seine Arbeit benötigt, erhält Zugriff auf diese in einer festgelegten Form. Auf den ersten Blick erscheint die Aufgabe trivial: Es werden Daten von A nach B transportiert. Bei genauerem Hinsehen werden aber einige Herausforderungen deutlich.
An der FAU bedienen sich die einzelnen Fachabteilungen verschiedenster Softwaresysteme, die von unterschiedlichen Firmen unter der Verwendung unterschiedlicher Technologien und Datenhaltungen entwickelt werden. Maßnahmen zur Überprüfung der Datenqualität sind oftmals sinnvoll, aber im zugrunde liegenden Verfahren nicht immer implementiert. Daher müssen Daten aus Quellsystemen zunächst analysiert und vor ihrer Lieferung in ein Zielsystem aufbereitet werden.
Ein weiterer Aspekt ist die Datenaggregation, das heißt, dass nicht zwangsläufig nur zwei Systeme betrachtet, sondern die Daten aus mehreren Quellsystemen gesammelt und aufbereitet werden, um diese dann an ein Zielsystem zu übertragen. Für manche Szenarien, wie beispielsweise für Statistiken, werden nicht immer die aktuellen Daten benötigt, sondern die eines bestimmten Zeitraums oder Stichtags. Dafür muss eine Historie der Daten erstellt werden. Schließlich müssen die Daten in einer Form in das Zielsystem integriert werden, die die Anwendungen des Zielsystems auch nutzen können.
Zur Realisierung dieser Ziele wurde das Projekt Datenintegration ins Leben gerufen. Die Realisierung dieses Projekts erfolgte am RRZE abteilungsübergreifend. So brachten die damalige Abteilung Datenbanken & Verfahren (DBV) Know-how aus dem Bereich Ressourcenverfahren ein, die Abteilung Entwicklung und Integration (E&V) steuerte mit dem IdM-System bereits erfolgreich erprobte Technologien bei. Im Rahmen des Projekts wurden die bestehenden Konzepte und Technologien bewertet und als Basisframework für zukünftige Datenflüsse zusammengeführt. Ziel war die Entwicklung eines gemeinsam genutzten Tools, mit dem sowohl Daten der Ressourcenverfahren als auch nicht-personenbezogene Daten, die aus dem IdM der FAU migriert wurden, verarbeitet werden können.
Inzwischen ist die Datenintegrationsplattform erfolgreich in den Regelbetrieb übergegangen und wird unter ständiger Weiterentwicklung von der Abteilung Entwicklung, Integration, Verfahren (EIV) betrieben.