Schon seit 25 Jahren bildet das RRZE selbst Fachinformatikerinnen und -informatiker Systemintegration aus. Einer der ersten Azubis, Sven Döhler, arbeitet sogar noch heute am RRZE. Im Interview verrät er, wie er zu dem Beruf kam und was diesen für ihn noch heute spannend macht.
Sven, du warst 1998 einer der ersten Auszubildenden am RRZE und arbeitest immer noch hier. Inzwischen bist du Leiter des IT-Betreuungszentrums Süd und stellvertretender Abteilungsleiter Kundenservice. Warum bist du geblieben?
Sven Döhler: 1998 war das erste Jahr, in dem das RRZE eine Ausbildung angeboten hat. Der Beruf Fachinformatiker wurde erst 1997 geboren. Damals war das RRZE mit ca. 60 Mitarbeitenden im Vergleich zu heute noch sehr überschaubar. Ausschlaggebend zu bleiben war die sehr freundschaftliche Atmosphäre und außerdem wird am RRZE eine unglaubliche Bandbreite an IT-Diensten und Fachwissen angeboten.
Hast du dich während deiner Ausbildung auf einen bestimmten Bereich spezialisiert und zählt das noch heute zu deinen Aufgaben?
Nach meiner Ausbildung habe ich mich für eine kurze Zeit um die Clientbetreuung im RRZE gekümmert, bevor ich mich auf Novell-Netware Serverdienste spezialisierte. Die Relevanz von Novell-Produkten wurde aufgrund der starken Konkurrenz durch Microsoft, aber auch aufgrund strategischer Fehler bei Novell geringer. Deshalb habe ich nach meinem Wechsel zur Windows-Gruppe 2012 mit den Kolleginnen und Kollegen die Migration der bestehenden Serverdienste in die FAUAD durchgeführt und kurz vor meinem Wechsel zur Abteilung Kundenservice 2020 noch eine neue Citrix-Infrastruktur für die Zentrale Universitätsverwaltung aufgesetzt. Mein jetziges Aufgabengebiet in der Abteilung Kundenservice ist komplett anders, um die Serverbetreuung kümmere ich mich nur noch am Rande.
Das Spannendste an deinem Beruf ist für dich…
Es wird nie langweilig. Kaum ein Tag gleicht dem anderen. Die IT entwickelt sich schnell und es gibt ständig Neues zu entdecken und man muss sich adaptieren.
Du hast 1998 mit deiner Ausbildung begonnen. Damals waren Computer noch nicht in allen Haushalten vorhanden. Wie ist deine Wahl auf den Beruf des Fachinformatiker Systemintegration gefallen?
Wie bei den meisten anderen auch waren Computerspiele bei mir der Einstieg in die IT. Mein Vater hatte in den 1980er Jahren einen Texas Instruments TI-99 /4A, für den es auf Steckmodulen schöne Spiele gab. Das Gerät war aber auch mit einem optionalen 5 ¼ Zoll großen Diskettenlaufwerk ausgestattet und man konnte damals sogenannte „Listings-Hefte“ kaufen und Programme abtippen und auf Diskette speichern. Den Computer habe ich selbstverständlich auch heute noch. Ende der 1980er wollte ich unbedingt einen Commodore C64 haben, weil viele meiner Freunde so ein Gerät besaßen und dafür viele Spiele erhältlich waren.
Das wurde mir von meinen Eltern aber verwehrt mit der Aussage: „Dann spielst du nur.“ Stattdessen bekam ich einen Amstrad CPC 664 und musste meine Spiele erneut aus „Listings-Heften“ abtippen. Mitte der 90er Jahre hatte ich dann meinen ersten „echten“ PC mit Intel 386sx Prozessor und 25 MHz Taktfrequenz.
Und dann hast du gedacht: Ich will irgendwas mit Computern machen?
Dass ich „etwas mit Computern“ machen möchte, war für mich früh klar. Allerdings gab es vor 1997 einfach nichts Passendes. Das wurde offenbar auch der IHK klar, denn es wurden neben den beiden Fachinformatikerberufen auch die Berufe Informatikkaufmann, IT-Systemkaufmann und IT-Systemelektroniker neu eingeführt.
Wie sah deine Ausbildung damals aus und was hat sich seither verändert?
Die Ausbildung am RRZE ist mittlerweile organisiert und professionell. Anfänglich musste man sich hier erst auf Azubis einstellen. Nach mittlerweile 80 Azubis am RRZE ist das alles Routine. Damals hat man uns Azubis auch gerne mal in Informatikvorlesungen gesetzt oder im Azubi-Zimmer vergessen, wenn es galt, wichtige Probleme schnell zu lösen.
Dieser Tage sind wieder Bewerbungen für die Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration möglich. Welchen Rat würdest du jungen Menschen mit auf den Weg geben, die die Ausbildung machen wollen?
Die Ausbildung zum Fachinformatiker ist ideal für junge Menschen, die einen gewissen Spieltrieb und Experimentierfreude mitbringen und bei Problemen eigenständig eine Lösung finden möchten. Das mittlerweile deutlich gewachsene RRZE hat heute mehr denn je ein kaum zu schlagendes Spektrum an Fachgebieten, da kann kaum ein Betrieb mithalten.
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Stellenausschreibung für eine Ausbildung ab 2024
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Gespräch führte Corinna Russow