Nur eine kleine Zusatzarbeit

Großdisplays, die Informationen für Studierende und Beschäftigte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bereithalten, sind schon weit verbreitet. Woher die sogenannten Public Displays kommen und wann es sich lohnt, erklärt Michael Gräve, vom Multimediazentrum im Interview.

Michael, du bist am Multimediazentrum (MMZ) zuständig für die Public Displays. Was genau ist daran deine Aufgabe?

Michael Gräve: Ich halte den Server am Laufen, der im Hintergrund an zentraler Stelle steht und berate Kunden, die Public Displays anschaffen wollen, was sie beachten müssen, was und wo sie es kaufen müssen, damit sie am zentralen System ordentlich teilnehmen können.

Seit wann gibt es die Public Displays an der FAU?

Seit etwa vier Jahren in meiner Hand am Multimediazentrum.

Wie wurden die Public Displays an der FAU eingeführt?

Einige Lehrstühle haben selbst angefangen solche Systeme zu kaufen und zu installieren. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass es so viele gänzlich verschiedene Systeme gibt, auch von verschiedenen Betreibern und auch mit verschiedenen Technologien. Ich habe dann für ein zentrales System geworben.

Nehmen wir an, eine FAU-Einrichtung hat Interesse an einem Public Display. Wann lohnt sich das?

Jeder muss selbst schauen, ob er genug Laufkundschaft hat, die dort vorbeikommt, und gewillt ist, dort hinzuschauen. Das ist also eine gewisse Herausforderung, einen Content so zu produzieren, dass es sich lohnt, dort hinzuschauen. Das muss man wirklich abwägen und sagen: Wer kümmert sich darum, mit wie viel Aufwand, um da ein attraktives Angebot zu bieten, das die Leute schauen.

Womit könnten die Displays zum Beispiel bespielt werden?

Man kann schöne Fotos zeigen oder Imagefilme natürlich oder Kalendereinträge, also Termine der Einrichtung. Ebenso sind Uni-interne News-Ticker oder ein Newsfeed der Tagesschau möglich, also wirklich tagesaktuelle Nachrichten. Wir haben gesehen, dass wir Busfahrpläne auf die Minute genau einbinden können. Das wird just in time geholt. Man kann auch offene Jobs aus dem Jobs-Portal der FAU annoncieren. Und vieles mehr.

„Vollautomatisch geht das selten. Aber das ist eine Frage der Medienstrategie.“

Muss die Einrichtung dafür extra eine Person einstellen?

Das Public Display ist Öffentlichkeitsarbeit. Das ist immer Arbeit – jedes System ist Arbeit, da muss man nicht drum herumreden. Vollautomatisch geht das selten. Aber das ist eine Frage der Medienstrategie. Jeder Betreiber eines Public Displays muss für sich selbst entscheiden wie viel Arbeit er oder sie da hineinsteckt. Eigentlich ist es naheliegend, dass sich jemand um solche Inhalte kümmert und Informationen, die man hat, mehrfach verwendet, anstatt sich alles doppelt und dreifach auszudenken. Zum Beispiel aus einem öffentlichkeitswirksamen Thema einen Bericht für die Zeitung macht, einen Newsletter, eine Meldung auf dem Public Display und ein Werbefilmchen. Damit sollte das Public Display ab einem gewissen Reifegrad nur noch eine kleine Zusatzarbeit darstellen.

Warum werden die Public Displays nicht zentral bespielt?

Am Anfang war nicht der Wunsch danach. Das waren mehr dezentrale Einrichtungen, die das für sich gesehen und gemacht haben und diese Hoheit für sich behalten wollten. Ich kann nur appellieren und sagen, es gibt einen zentralen Kanal der Pressestelle und es gäbe auch von weiteren zentralen Einrichtungen auch jeweils einen Kanal. Die kann man abonnieren und sich zusammenstellen, um dann eine attraktive Schleife im eigenen Haus zu bekommen.

Gibt’s von euch eine extra Fortbildung für die Verantwortlichen?

Natürlich. Das System, was wir haben, ist sehr mächtig – und wie immer mit mächtigen Werkzeugen ist es am Anfang nicht ganz einfach, damit umzugehen, nicht so ganz intuitiv. Die Nachfrage war in den letzten Monaten nicht so groß, weil während der Corona-Pandemie kaum jemand ein neues Display aufgehängt hat. Aber natürlich bekommen die Interessenten eine Einweisung, um zu zeigen: So fängt man damit an und diese Möglichkeiten bestehen.

Was wäre dein Wunsch für die Zukunft?

Was wirklich schön wäre: Wenn diejenigen, die Content produzieren, mehr zusammenrücken würden und sagen: „Warum muss denn jeder von vorne anfangen, wie kann man das Ganze optimieren, dass es effizienter geht für die, die Content bereitstellen?“ Also den Content von anderen Einrichtungen anerkennen und sagen: „Okay, ich gebe dir eine Minute auf meinem Display.“

Vielen Dank für das Gespräch!

Mehr Informationen zu den Public Displays

Kontakt:
Michael Gräve, Multimediazentrum Kommunikationssysteme, Telefon: 09131 85-28898, E-Mail: publicdisplays@fau.de


Das Gespräch führte Corinna Russow