Datensicherung – egal, wo die Server stehen

Jeden Tag fallen eine Menge Daten im Arbeitsleben an. Damit diese bei einem Systemcrash oder unbeabsichtigten Löschen nicht unwiederbringlich verloren sind, braucht es ein regelmäßiges Backup. Das können FAU-Einrichtungen ganz einfach ohne großen Mehraufwand vom RRZE haben.

Ein schwarzer Bandroboter - sieht aus wie ein schwarzer Kasten mit einem Fenster worin die Tapes stecken. Neben dem Fenster ist ein Monitor samt Tastatur zu sehen.
Am RRZE ist ein Backup-Roboter mit vier Petabyte Speicherplatz in Betrieb (Foto: RRZE)

Vor etwa 15 Jahren hatte Andreas Bininda genug. Jeden Tag in den Serverraum zu laufen und das Backup-Tape zu wechseln, störte ihn und er entschied sich, auf die Backup-Lösung des RRZE zurückzugreifen. Bininda ist Systemadministrator am Lehrstuhl für Informatik 12 und sagt: „Der manuelle Tausch ist suboptimal, weil er fehleranfällig ist. Der Tape-Roboter des RRZE macht das automatisiert, ich spare mir den täglichen Gang in den Serverraum und trotzdem habe ich jederzeit Zugriff auf die Daten.“ Ähnlich ergeht es auch Sabine Metzger, Systemadministratorin am Lehrstuhl für Informationstechnik, die froh ist, dass sie nicht ständig neue Server für das Backup anschaffen muss.

Beim Backup führt das RRZE eine zentrale Datensicherung von dezentral aufgestellten Servern durch. Täglich werden deshalb die neuen und veränderten Daten dieser beiden Lehrstühle auf die Backup-Bänder des RRZE kopiert, ein sogenanntes inkrementelles Backup. Einmal im Monat gibt es zusätzlich ein Full-Backup, durch das alle Daten nochmals gesichert werden. Dadurch kann beim Datenverlust der Datenbestand eines jeden beliebigen Tages leicht zurückgespielt werden. Dafür stellt das RRZE eine Verbindung zum Server der Einrichtung her. Ob dieser in Erlangen, Nürnberg oder Fürth steht, ist dabei nicht wichtig. Täglich und monatlich sammeln dann die Backup-Server die Daten ein und geben diese auf die Magnetbänder ab. Ist ein Kundenserver schwach oder die Verbindung schlecht, kann dies auch mal länger dauern.

Linux- und Windows-Server

Die Datensicherung macht das Team des RRZE jedoch nicht nur für die genannten Lehrstühle, sondern für alle, die mit dem RRZE einen Backup-Vertrag geschlossen haben und natürlich für alle RRZE-Server. Das sind insgesamt 134 Linux- und 69 Windows-Server.

Die Organisation der Datensicherung ist komplex: „Das geht schon mit der Rechtevergabe los“, erklärt Jürgen Beier, Mitarbeiter der Abteilung Zentrale Systeme am RRZE und zusammen mit Klaus Baumann für das Backup verantwortlich. „Jedes System hat seine eigene Rechtevergabe. Wird das Backup später gebraucht, sollten die Nutzerinnen und Nutzer natürlich die gleichen Rechte wieder haben.“ Eine zusätzliche Hürde für Beier und seinen Kollegen Klaus Baumann, sind die steigenden Datenmengen. „Es wird permanent mehr im Backup-System. Derzeit haben wir einen Backup-Roboter mit vier Petabyte Speicherkapazität im Einsatz.“ Regelmäßiges Aussortieren kann da helfen, doch dabei sollte man sich gut überlegen, ob man die Datei nicht vielleicht am Montag doch wieder braucht. Denn meistens kommen Wiederherstellungsanfragen montags zu Baumann und Beier: „Im Wochenend-Modus passiert es leicht, dass man Daten löscht, die man eigentlich gar nicht löschen wollte. Am Montag stellen Nutzende dann fest, dass die Daten benötigt werden, sie aber nicht mehr wissen, wie diese heißen“, erklärt Baumann. Die Suche nach den Dateien ist dann aufwendiger, aber trotzdem machbar.

Eigene Datensicherung ist wesentlich teurer

Für die Kunden ist das RRZE-Backup unkompliziert, denn sie müssen sich dadurch nicht mehr um die Anschaffung von Bandwechslern kümmern oder selbst Hand anlegen. „Die eigene Anschaffung und Backup-Pflege lohnt sich meist nicht, weil das wesentlich teurer wird“, sagt Baumann.

Die Vorteile liegen für Metzger und Bininda auf der Hand. „Ich muss mich nicht selbst darum kümmern, und als Einzelkämpferin bin ich zusätzlich froh, dass auch während meines Urlaubs ein Backup vorhanden ist“, sagt Metzger. „Selbst beim Super-GAU eines Angriffs mit Ransomware hat man gute Chancen, dass man nicht seine ganzen Daten verloren hat. Denn die sind außer Haus im RRZE gesichert und man ist in relativ kurzer Zeit wieder arbeitsfähig“, erklärt Bininda. Das Schöne daran ist zudem: Nicht für alle Wiederherstellungen brauchen sie die Fachleute vom RRZE, auch die eigenständige Wiederherstellung ist möglich und dadurch können die Systemadministratorinnen und Systemadministratoren trotzdem frei über die Daten entscheiden.

Weitere Informationen zum Backup-Angebot

 


Text: Corinna Russow