Der vom Deutschen Forschungsnetz (DFN) betriebene Pilotservice „General-Virtualization-Service (GVS) wird am RRZE vom WiN-Labor betreut und ermöglicht, selbstdefinierte Netzwerktopologien auf real existierender Hardware zu betreiben. Nach Registrierung auf der DFN-GVS-Webseite können eigene Netzwerke auf einfache Art und Weise in einer GUI erzeugt werden. Der Service ist kostenlos und für wissenschaftliche Projekte wie auch für Studierende gedacht, die beispielsweise im Rahmen einer Abschlussarbeit oder ihres Studiums zusätzliche Netzwerk- oder Computingressourcen (Switches, Hosts) benötigen. Für die Registrierung und Benutzung des Service stehen Tutorial-Videos auf der Homepage des WiN-Labors zur Verfügung.
Seit Anfang des Jahres ist dieser Service auch Bestandteil des SCION-Projekts. SCION (Scalability, Control and Isolation on Next-Generation-Networks) nutzt Ressourcen in DFN-GVS als Erweiterung und festen Bestandteil im Produktivbetrieb. Bei SCION handelt es sich um ein globales Forschungsnetzwerk, bestehend aus 36 Standorten und geleitet von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), das Endgeräten erlaubt, aus einer Anzahl von vorgehaltenen Netzwerkpfaden geeignete Verbindungen auszuwählen. Innerhalb des SCION-Netzwerks fungiert DFN-GVS als sogenanntes Core-Autonomes-System (Core-AS) in der Isolationsdomäne (ISD) EU. Das DFN-SCION-AS ist dabei physisch über mehrere Hosts in DFN-GVS verteilt. Zwei dieser Hosts sind als SCION-Border-Router nativ über zwei dezidierte Layer-2-VLANs mit dem Testbed-Service GTS von GÉANT verbunden. Außerdem verfügt das DFN-SCION-AS über eine öffentliche IPv4-Schnittstelle, über die beispielsweise das Core-AS und der Attachment Point an der OVGU verbunden sind. SCION nutzt dabei nicht nur Ressourcen innerhalb von DFN-GVS, sondern auch die Verbindung von DFN-GVS zum europäischem Testbed-Service GTS. Die Kooperation mit SCION fördert den gegenseitigen Erfahrungsaustausch im Bereich Netzwerkforschung und bietet Nutzern neue Forschungsmöglichkeiten. (BI96, S. Schweiger, M. Seidel)
Das WiN-Labor
Das WiN-Labor arbeitet eng mit dem DFN-Verein zusammen und beschäftigt sich vor allem mit Entwicklungen zur automatischen Qualitätskontrolle, Dienstgüteüberwachung und Verkehrsflussmessungen in Netzen. Der DFN ist Träger des deutschen Wissenschaftsnetzes X-WiN. Dieses Netz verbindet Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungsnahe Unternehmen in Deutschland untereinander sowie mit Wissenschaftsnetzen in Europa und anderen Kontinenten. Die FAU ist mit einer Kapazität von 2 x 30 Gigabit/s an das X-WiN angeschlossen. Finanziert vom DFN-Verein ist das Labor seit 1992 mit dem Beginn des damaligen „2-Mbit-WiN-Labor-Projekts” am RRZE beheimatet und Teil der Forschungsgruppe Netz.
Weitere Informationen
Testbed-Service DFN-GVS
dfn-gvs.de/
Tutorial-Videos zur Registrierung und Benutzung des Testbed-Service DFN-GVS
www.win-labor.dfn.de/dfn-gvs/video-tutorials
SCIONLab-Projekt
www.scionlab.org/
WiN-Labor
www.win-labor.dfn.de/
Kontakt
Dr. Susanne Naegele-Jackson
susanne.naegele-jackson@fau.de