Als Rechenzentrumsleiter der ersten Stunde war Dr. Franz Wolf von 1968 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Ende 1999 Baumeister und Motor des IT-Dienstleisters der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und allen, die ihm nahestanden.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Dr. Gerhard Hergenröder, Technischer Direktor, und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des RRZE
Zur Grundversorgung der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) mit DV-Kapazität wurde in Erlangen das Universitätsrechenzentrum eingerichtet, dessen Leitung am 29. November 1968 Dr. Franz Wolf übernahm. Über 30 Jahre lang lenkte er die Geschicke des RRZE.
Nach seinem Abitur 1956 in Neunkirchen/Saar studierte Franz Wolf Mathematik an den Universitäten in Mainz und Saarbrücken. Von 1963 bis 1966 war er als wissenschaftlicher Assistent am Rechenzentrum und am Lehrstuhl für elektronische Rechenanlagen der Technischen Hochschule in Hannover tätig. 1966 wechselte er an die Universität Erlangen-Nürnberg zum Institut für Mathematische Maschinen und Datenverarbeitung (IMMD). 1968 promovierte er in Hannover mit einer Arbeit über „Vorhersagefehler bei stochastischen Automaten“. Später entwickelte er u.a. zusammen mit Prof. Dr. Seele, Institut für Geographie der Universität Osnabrück, im Rahmen eines Mexiko-Forschungsprojektes erste mehrfarbige Methoden zur Visualisierung von empirischen Daten mit Hilfe einer Rechenanlage.
1967 wurde er als Assistent von Prof. Dr. Wolfgang Händler mit der Aufgabe betraut, ein Rechenzentrum aufzubauen, das von allen Fakultäten gleichermaßen genutzt werden kann. In den 70er Jahren wurde dieses Rechenzentrum dank seiner Erfahrungen und seines Engagements zum Regionalen Rechenzentrum ausgebaut, auf das seither auch die Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie die Hochschulen Nürnberg und Coburg zur Bearbeitung ihrer numerischen Probleme zugreifen können. Er erkannte frühzeitig die Tendenz zur Dezentralisierung und hat in den letzten Jahren ein Rechenzentrum strukturiert, das nicht nur zentrale Anlagen betreibt, sondern als Kompetenzzentrum für alle praxisnahen Aufgaben der Informationstechnik innerhalb der Universität angesprochen werden kann.
Für seine Leistungen wurde Dr. Franz Wolf 1990 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Am 27. Juli 1999 verabschiedete er sich als Leiter des Rechenzentrums. Für die Zeit nach seinem Abschied in den Ruhestand hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, die historische Informatik-Sammlung Erlangen (ISER) aufzubereiten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.