Das Nordbayerische Wissenschaftsnetz (NWN) ist das gemeinsame, weiträumig verteilte Datennetz der beiden Universitäten der Metropolregion Erlangen-Nürnberg, FAU und UTN sowie aller daran angeschlossener Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Region. Das RRZE plant und betreibt das NWN im Sinne einer netztechnischen Vollversorgung der beiden Universitäten. Neben der vermittelnden Netzinfrastruktur (LAN, WLAN, Internet-Routing) zählen auch alle damit verbundenen Netzhintergrunddienste (DNS, DHCP, ACL/Firewalling, NAT…), Projekte im Bereich der Infrastrukturintegration (Telefonie, Gebäudeleittechnik, Schließtechnik, Fernwirktechnik…) sowie Betrieb und Aufrechterhaltung der zentralen E-Mail-Relays dazu.
Im Bereich der datennetzbezogenen Forschung und Lehre versteht sich das RRZE mit seinem NWN als verlässlicher Partner der Wissenschaft und erörtert bei Bedarf zusammen mit den jeweiligen Wissenschaftlerinnen und Forschern zielgerichtete Lösungsmöglichkeiten für geplante wie konkrete Projekte im Rahmen von Forschungsvorhaben an- und auf dem Datennetz. Dies reicht von der Bereitstellung virtueller (Layer2/3 (V)LANs, VPNs…) oder physikalischer (LWL, DarkFibre…) Ressourcen auf dem Datennetz bis hin zur wissenschaftlichen Kooperation mit der hauseigenen Forschungsgruppe Netz, welche sich seit vielen Jahren als verlässlicher Projektpartner von DFN und GEANT im Rahmen deren zahlreich erfolgreich durchgeführter EU-Drittmittelprojekte mehr als bewährt hat.
(Über-) regional versorgt das NWN im Rahmen eines leistungsstarken 100-Gigabit X-WiN Anschlusspunkts (DFN-Versorgeranschluss) derzeit ca. zehn namhafte Forschungseinrichtungen der Metropolregion mit Zugang zum Internet bzw. X-WiN des DFN. Das NWN gilt zusammen mit dessen Vorbild, dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) des Leibniz Rechenzentrums (LRZ), als eine der leistungsfähigsten X-WiN Versorgungsverbünde in ganz Deutschland.
Der Backbone des NWN gilt als eines der am weitesten verteilten universitären Datennetze in Deutschland: Speziell bei der FAU liegt dabei die Herausforderung in der historisch bedingten stark verteilten Lage der Universität und ihrer Einrichtungen. Die Netzinfrastruktur erstreckt sich dabei über die Städte Erlangen, Nürnberg, Fürth, Bamberg und Pleinfeld. Im Erlanger und Nürnberger Stadtgebiet sind die Universitätsstandorte in der Regel durch Lichtwellenleiter miteinander verbunden, angemietete Streulagen in der Regel durch professionelle Datenfestverbindungen kommerzieller Provider. Mit dem Internet ist die FAU über einen redundanten Anschluss an das X-WiN des DFN-Vereins auf Basis von 2 x 50-Gbit-Ethernet verbunden.
Das Datenvolumen zum X-WiN steigt kontinuierlich und lag im Jahr 2021 bei einem Tagesumsatz von ca. 60 Terabyte. Die flächendeckende WLAN-Infrastruktur versorgt dabei zu Spitzenzeiten mehr als 10.000 mobile Endgeräte gleichzeitig mit Netzkonnektivität.
Netze mit hohen Sicherheitsanforderungen und gleichzeitig hohem inneruniversitären Kommunikationsbedarf, wie beispielsweise Daten der zentralen Universitätsverwaltung, werden durch ein System aus Firewalls geschützt.
Das NWN ist kein statisches Gebilde, sondern Gegenstand stetigen Wandels, um sich an wachsende technische Anforderungen, organisatorische Neuordnungen oder etwaige Standortveränderungen innerhalb der beiden Universitäten und dem Nordbayerischen Wissenschaftsraum anzupassen.